In der
Werft.
Der
Mast frisch abgezogen, daneben die Salinge einer 10mR Yacht.
Wer kennt sie nicht. Jedem von uns
sind die Namen Dorade, Kentra, Stormy Weather, Clio usw. ein Begriff.
Es sind die Namen berühmter Schiffe stammend aus der Feder noch
berühmterer Konstrukteure und Designer.
Doch
was macht es aus, dass in der Fachliteratur oder der Presse stets von
diesen Schiffen berichtet wird? Kann es wirklich nur an Ihrer
Grösse, der schönen Linien oder Ihrer berühmten Erbauer
liegen?
Klar handelt es sich bei diesen Schiffen nicht um Massenware oder
Einheitsklassen. Es sind Individuen, jedes mit Ihrem ganz eigenen
Charakter und besonderen Merkmalen.
Auf der Suche nach einer Antwort auf diese Fragen, besuchte ich mit
meiner Frau im Herbst 2004 die „Les Voiles de St. Tropez“.
Seit ich diese „besonderen“ Schiffe in der Realität
gesehen habe, weiss ich, was Ihr Mythos ausmacht.
Es ist die Liebe zu den Details, mit denen die Schiffe ausgestattet
sind. Kleine Aufmerksamkeiten, welche die Schiffe zu einem
„Gesamtkunstwerk“ erstrahlen lassen. Aus Rindsleder
hergestellte Schoner für die Wantenspanner. Liebvoll, von Hand mit
Kreuzstichen genäht. Einheitliche Fallen, Schoten und Strecker,
meistens in der Farbe weiss, ohne jegliche Kennfäden, anstelle
eines wilden Durcheinanders möglichst bunter Massenware. Die
Windrichtung wird durch einen dreieckigen Wimpel angezeigt, der das
Masttop rausputzt wie die Krone einer Schönheitskönigin.
Rettungsringe, welche in goldenen Schriften die Schiffsnamen aufweisen,
erscheinen ebenso elegant, wie eingravierte Namen auf den Winschen.
Ziert dann noch ein türkischer Bund die Pinne, ist die Augenweide
perfekt.
Wichtig; alles immer im Style der Epoche des Schiffes.
Inspiriert von all diesen Eindrücken, sind wir nach hause an den
Lago Maggiore gekommen, mit dem Willen das EINHORN auch wie eine kleine
Kentra, Clio oder Dorade rauszuputzen.
Nach dem wir unsere BB17 eingewintert hatten, begannen wir sofort mit
den diversen „Kleinigkeiten“.
Es macht sehr viel Freude, die langen Winterabende mit Takel-,
Näh- oder auch mal kleinen Lackierarbeiten zu verbringen. Es wird
sozusagen die Segelsaison in die gute Stube getragen, und während
es draussen stürmt und schneit, wird mit jedem Nadelstich eine
kleine Aufmerksamkeit dem geliebten Boot geschenkt.
Richtige „Winterarbeiten“ eben.
Gerra im November 2004 M. Füllemann
Geplante Arbeiten
Lederschoner für die Wantenspanner (Eigenregie)
Neulackierung des Schiffsboden (Eigenregie)
Neuklackierung des Mastes (Werftarbeit)
Komplettwechhsel laufendes Gut (Eigenregie)
Windex in Form eines Wimpels (Eigenregie)
Neue Umlenkung der Fallen vom Mast ins Cockpit (Werftarbeit)
Kantenschutz am Heck in V4A Edelstahl (Werftarbeit)
Neue Ganzpersenning, Segelpersenning mit der Aufschrift "EINHORN" und
Genuapersenning (Bootssattlerei)
Diverse Kleinarbeiten wie Revision AB Motor Neulackierung Tank usw..